Die Andacht ist für den Monat Mai 2008 bestimmt. Sie beginnt am 1. Mai 2008 (Himmelfahrt) und nimmt ihren Höhepunkt am 31. Mai 2008 (Maria Königin). Durch das tägliche Gebet empfehlen wir in diesem Monat den wichtigsten Wendepunkt unseres Lebens der Königin des Himmels – unsere Todesstunde! Möge unser geistlicher Einsatz immer mehr zunehmen, damit wir so das Wort Gottes real werden lassen. Für jeden Mitbeter ein herzliches „Vergelt’s Gott!“ 
Marienmonat 2oo8
 
 
 

O meine Gebieterin, o meine Mutter!
Dir bringe ich mich ganz dar;
und um dir meine Hingabe zu bezeigen,
weihe ich dir heute meine Augen,
meine Ohren,
meinen Mund,
mein Herz,
mich selber ganz und gar.
Weil ich also dir gehöre, o gute Mutter,
so bewahre mich, beschütze mich
als dein Gut und dein Eigentum. Amen.
 
 

„Wenn ich zu den Gelehrten unserer Zeit spräche, würde ich das, was ich jetzt nur mit einfachen Worten sage, weitläufig aus der heiligen Schrift und den Vätern beweisen / belegen, wie es z.B. der ehrwürdige Pater Poiré in seiner „Dreifachen Krone der seligsten Jungfrau“ getan hat. Da ich aber zu einfachen Leuten und schlichten Leuten rede, die guten Willens sind und mehr Glauben haben als gewöhnlich die Gelehrten, auch mit mehr Einfalt und Verdienst glauben, so gebe ich mich damit zufrieden, ihnen in einfachen Worten die Wahrheit zu erklären, ohne mich damit aufzuhalten, alle lateinischen Texte anzuführen, die sie ja doch nicht verstehen. Gleichwohl will ich nicht unterlassen, wenigstens einige der wichtigsten Aussprüche vorzubringen, ohne jedoch sehr danach zu suchen.“
(Goldenes Buch S17)
 
Liebe Mitschwestern / Mitbrüder im Herrn
 
Seelenführer und fromme Personen, die durch andere Übungen, Jesus Christus in sich oder in ihren Mitmenschen gestalten wollen, können wir, meine ich, sehr gut mit Bildhauern vergleichen, die im Vertrauen auf ihre eigene Erkenntnis, ihren Fleiss und ihren Geschicklichkeit, mit unzähligen Hammerschlägen aus hartem Stein oder knorrigen Holz ein Christusbild herauszumeisseln suchen. Gar oft gelingt es ihnen nicht, Christus gut getroffen darzustellen, sei es, weil sie die Person Jesu Christi zu wenig kennen, sei es, weil manche Schläge fehl gingen, die das Bild entstellten. Wer aber das Geheimnis der Gnade, das ich ihm darbiete, annimmt, den kann ich mit einem Former oder Giesser vergleichen, der die schöne Form, Maria, gefunden hat, in welcher Jesus naturgetreu und auf göttliche Weise geformt wurde. Ohne auf eine eigene Geschicklichkeit zu vertrauen, sondern einzig und allein auf die Vortrefflichkeit der Form ergiesst und verliert er sich in Maria, um das naturgetreue Abbild Jesu Christi zu werden. Welch schöner und wahrer Vergleich! Wer wird ihn verstehen? Ich hoffe, auch du, lieber Leser. Aber bedenke, dass man nur Geschmolzenes und Flüssiges in eine Form giessen kann, d.h. du musst in dir den alten Adam vernichten und schmelzen, um in Maria ein neuer Mensch zu werden.
 
(Nach dem Goldenen Buch S164)
 
Würdige mich, Dich zu loben, o geheiligte Jungfrau! Gib mir Kraft gegen Deine Feinde!
 
Im Namen des Vaters + und des Sohnes + und des Heiligen + Geistes. Amen!
 
Selig bist Du, o Jungfrau Maria, die Du in Deinem reinsten Schoss den Herrn und Schöpfer der Welt getragen; Du hast denjenigen geboren, welcher Dich gebildet, und bist gleichwohl immerwährende Jungfrau geblieben.
 
Erfreue Dich, Jungfrau Maria! Erfreue Dich viel tausendmal!
 
O heilige und unbefleckte Jungfrau, ich weiss nicht, durch welche Lobsprüche ich Deine Grösse würdig loben soll, denn Du hast in Deinem Schoss denjenigen getragen, welchen die Himmel selbst nicht zu fassen vermögen.
 
Erfreue Dich, Jungfrau Maria! Erfreue Dich viel tausendmal!
 
Ganz schön bist Du, o Jungfrau Maria, und kein Makel ist an Dir. Du hast mehr Verdienste als Sterne am Himmel sind. Verherrlicht seist Du, o Maria, die Du bist die Königin der Welt; lass uns mit Dir geniessen die Freuden des Paradieses.
 
Erfreue Dich, Jungfrau Maria! Erfreue Dich viel tausendmal!
 
Süsse Jungfrau Maria! Die Bösen können mir meinen guten Namen rauben und mein geringes Hab und Gut; Krankheiten können mir die Kräfte nehmen und die äussere Fähigkeit, Dir zu dienen; ich selbst kann, ach gute Mutter, die Gnade durch meine Sünden verlieren; aber mein liebevolles Vertrauen zu Deiner mütterlichen Liebe, niemals! NEIN, nie werde ich dieses unerschütterliche Vertrauen verlieren; ich werde es bewahren bis zu meinem letzten Seufzer! Alle Anstrengungen der Hölle sollen es mir nicht rauben! Ich will sterben, indem ich tausendmal, o gute Mutter, Deinen gebenedeiten Namen ausspreche, und indem ich auf Dein unbeflecktes Herz all meine Hoffnung setze!
 
Ja, von Dir allein, o süsse Jungfrau, hoffe ich alles, trotz meiner Fehler und erwarte von Dir das einzige Gut, das ich wünsche, nämlich die Vereinigung mit Jesus in Zeit und Ewigkeit. Von Dir allein erhoffe ich es, weil Dich mein Heiland auserwählt hat, um mir durch Dich alle seine Gnaden zu spenden und mich sicher zum Himmel zu führen! Ja, gute Mutter, nachdem Du mich gelehrt hast, an den Leiden und Erniedrigungen Deines Sohnes teilzunehmen, wirst Du mich auch in seine Glorie und in seine Freuden einführen, um ihn bei Dir und mit Dir zu loben und zu preisen in alle Ewigkeit!
 
Du bist mein Vertrauen und der ganze Grund meiner Hoffnung! (hl. Bernhard)
 
Weihe der Todesstunde an das unbefleckte Herz Mariens
 
Erhabene Königin des Weltalls, Mutter Gottes und meine Mutter! Du bist die weisse Lilie der Heiligsten Dreifaltigkeit: der Allmacht des Vaters, der Weisheit des Sohnes, der Liebe des Heiligen Geistes ähnlich, wie kein anderes Geschöpf. Ich glaube, was die heilige katholische Kirche lehrt, dass Du die Mittlerin aller Gnaden bist, dass ich einen guten Tod von Dir erhoffen darf, und dass keiner verloren geht, der in jedem Augenblick von Dir beschützt wird. Darum komme ich mit grenzenloser Hoffnung zu Dir, meine Sterbestunde Deinem unbefleckten Herzen anzuvertrauen. Ich bitte Dich durch Jesu Herz und Wunden: übernimm die ganze Sorge für jenen Augenblick, der über meine Ewigkeit entscheidet!
 
Ich übergebe Dir jetzt schon meinen Leib und meine Seele, meine äusseren und inneren Gütern und auch meine Schulden und meine Pflichten, damit DU darüber verfügest, wie Dein Mutterherz es Dir eingibt.
 
Ich entsage mir selbst in jeder Hinsicht und überlasse mich restlos Deinem Wirken. Ich will dann und dort und so sterben, wie Du es für mich auswählst. Ich vereinige mich mit Dir und Deinem Tod aus meinem ganzen Herzen. Hole mich tief in Dein Sterben hinein und bekleide meine Seele dann mit allen Tugenden, die Du in jenen Augenblicken geübt hast. Lass mich die unendliche Majestät des Vaters so klar schauen, dass ich versunken in tiefster Anbetung, in reinem Gehorsam gegen seinen allerheiligen Willen sterbe. Lass den Kreuzestod Jesu, des Erlösers, so erschütternd vor meinem Geiste erstehen, dass ich, ganz zermalmt von Reueschmerz über meine Sünden und von Verlangen nach Sühne für meine und der Welt Sünden, alle Schmerzen des Todes und den Tod selber freudig erdulde und mein Leben in Jesus für die Rettung der Sünder zum Opfer bringe. Lass aus Deinem unbefleckten Herzen von der Liebe des Heiligen Geistes eine solche Fülle in mich überströmen, dass mehr die Liebesehnsucht nach Gott als das Siechtum des Leibes die Bande zerreisse, die meine Seele noch im Leibe zurückhalten.
 
Wenn es Dein heiliger Wille ist, so schenke mir die Gnade der heiligen Sterbesakramente, ich bitte Dich demütig und inständig darum. Bereite aber meine Seele darauf vor, auf dass die letzte Lossprechung im kostbaren Blute sie von aller Sünde vollkommen rein wasche; dass die letzte heilige Kommunion mich in so hohem Grade mit Jesus vereinige, dass alle Gnaden, die ich im Leben durch meine oder fremde Schuld verloren, vollkommen ersetzt werde; dass die letzte heilige Ölung so alle Überbleibsel der Sünden tilgen, dass ich ohne Verzug, ohne Fegefeuer, sofort in die Herrlichkeit Gottes und in die Deine eingehen kann. Um für solches Gnandenwirken empfangsbereit zu werden, will ich mich abmühen, auf jede heilige Beichte und jede heilige Kommunion mich so ernst vorzubreiten, als wäre sie die letzte meines Lebens.
 
Nach Deinem Vorbild vereinige ich meinen Tod mit dem Tod Jesu und möchte, dass er so zum Kanal aller Gnaden werde, die Jesus sterbend verdiente für die ganze Welt. Damit alle dafür empfänglich werden, rechne, liebste Mutter, diese meine Vorbereitung allen an, die jetzt im Sterben liegen und noch zum Sterben kommen bis ans Ende der Zeiten. Durch Dein unbeflecktes Herz opfere ich dem himmlischen Vater den Tod Jesu auf und den Deinen und meinen in Ihm und mit Ihm und durch Ihm nach allen seinen Meinungen und im Name aller Geschöpfe.
 
So sei denn Dein unbeflecktes Herz, o Maria, dass Heiligtum, in dem ich sterbe; der Altar, auf dem ich eins mit Jesus dem Vater mein Leben zum Opfer bringe; der feste Turm, der mich wider alle Angriffe der Welt und der Hölle sicherstellt. Dein Herz sei mir Sarg und Grab, wo ich der Auferstehung entgegenharre; sei mir die Pforte des Himmels, ja mein Himmel, wo ich die Herrlichkeit Gottes schaue und geniesse die ganze Ewigkeit.
 
Jeder Herzschlag und jeder Atemzug, jedes Ave Maria und jede Aufopferung Jesu sei von nun an ein Amen zu dem, was ich jetzt getan, bis mein Herz stille steht und meine Seele vom Leib befreit jubelnd emporsteigen darf und unendlich erschüttert von der Herrlichkeit Gottes der Menschheit Christi und der Deinen, ausdröhnt in ein einziges ewiges Amen: Amen zu dem, was der Dreieinige Gott für Dich getan und tut; Amen zu dem, was Du, weisse Lilie der Heiligsten Dreifaltigkeit, für Gott getan und tust, für Gott den Vater und den Sohn und den Heiligen Geist, der durch Dich in Jesus alle Ehre sei von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
 
Was soll ich Maria vergelten für jene wunderbare Güte, für jene unermessliche Liebe, womit sie mich umgibt? Ich kann nichts tun, was ihr angenehmer wäre, als ihr ganz meine Seele zu schenken.
 

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